Expertenrunde steht Bürgerinnen und Bürgern in Evessen Rede und Antwort zum geplanten Energiegesetz

Wie teuer ist die Anschaffung einer Wärmepumpe? Was kostet der Strom, wieviel das Gas in der Zukunft? Wer erhält wieviel Förderung und von wem? Was mache ich, wenn die Heizung ausfällt? Wie sinnvoll sind Fernwärmenetze in der Stadt und auf dem Land? Warum ist der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen eigentlich so wichtig?

Fragen wie diese standen im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung, zu der die direkt gewählte SPD-Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser für den Wahlkreis Wolfenbüttel-Salzgitter und den Nordharz nach Evessen eingeladen hatte. Den knapp 50 Gästen standen als Referenten neben der Abgeordneten Claus Pahlitzsch, Referatsleiter Klimaschutz beim Landkreis Wolfenbüttel, Volker Kremer, Vertriebsleiter der Firma Solvis sowie der Energieberater André Voermanek Rede und Antwort.

„Die Energiewende ist eines der dringlichsten aktuellen Themen, das wirklich alle betrifft“, machte Dunja Kreiser in ihrem Eingangsstatement klar. „Unser Ziel ist die Klimaneutralität bis zum Jahr 2045, und da ist die gerade aktuell anstehende Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ein ganz zentraler Schritt. Bis 2030 wollen wir diese Ziele bereits weitestgehend erreichen“, so die Abgeordnete. Die Bürgerinnen und Bürger bräuchten Klarheit und Planbarkeit, wenn es ums Heizen geht – und eine finanzielle Überforderung müsse ausgeschlossen werden.

In dem Gesetz, das in der kommenden Woche im Bundestag beschlossen werden soll, sind deshalb auf Initiative der SPD entsprechende Regelungen getroffen worden. Die Vorgaben zum Einbau klimafreundlicher Heizungssysteme gelten ab dem nächsten Jahr nur für Neubauten, in bestehenden Gebäuden werden sie erst wirksam, wenn eine kommunale Wärmeplanung vorliegt. Und der Einbau wird vom Staat massiv unterstützt – je nach finanzieller Lage der Eigentümer mit bis zu 70 Prozent der Kosten. Bei Mietern soll der zulässige Anstieg der Mieten begrenzt werden – auf maximal 50 Cent pro Quadratmeter.

„Wir wollen Ängste nehmen und Mut machen“, sagte Dunja Kreiser und unterstrich, dass es mit Blick auf die CO2-Belastung und die Folgen für den Klima gar keine Alternative zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern gebe. „Was wir brauchen ist ein massiver Ausbau der Erneuerbaren Energien – Wind an Land und auf hoher See, Solar auf dem Dach und auf Freiflächen, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie“.

Diese Einschätzung wurde von den anwesenden Energieexperten hundertprozentig unterstützt. „Wir müssen einsehen – mit Gas ist Schluss“,  erklärte André Voermanek. Wie auch Volker Kremer unterstrich er, dass jetzt etwas geschehen müsse, um das Ziel der Klimaneutralität 2045 erreichen zu können.

Die öffentlichen Debatten über das sogenannte „Heizgesetz“ hätten bei den Bürgerinnen und Bürgern in den letzten Monaten für Verunsicherung gesorgt. Ein Grund dafür sei auch, dass allgemeingültige und generelle Aussagen zu den Kosten beim Einbau und Betrieb von Wärmepumpen schwer möglich seien, es käme immer auf den konkreten Einzelfall an – und natürlich darauf, wie sich die Preise für Gas und Strom in der Zukunft darstellen.

Deutlich wurde in der Diskussionsrunde, dass die Experten schon aufgrund der hohen Stückzahlen perspektivisch bei Wärmepumpen mit sinkenden Preisen rechnen. Hinsichtlich des höheren Stromverbrauchs der Zukunft gaben sich alle optimistisch – die Windanlagen werden immer leistungsstärker, der Ausbau der Stromnetze schreite voran, eventuelle Mehrbedarfe könnten durch Gaskraftwerke befriedigt werden. Skeptisch zeigten sich alle bei dem Thema, ob künftig Wasserstoff für private Haushalte eine Alternative sein könnte – und bei der Frage nach dem Anschluss an Nahwärmeversorgung im ländlichen Bereich.

Claus Pahlietzsch vom Landkreis Wolfenbüttel zeigte den Zuhörerinnen und Zuhörern die Fördermöglichkeiten auf und ermunterte das Publikum sich mit den Energieberatern der Verwaltung in Verbindung zu setzen, um sich konkret zu informieren. Weitere Informationen zum Förderprogramm „Klimaschutzmaßnahmen in privaten Haushalten“ gibt die Energieberatung des Landkreises Wolfenbüttel unter: energieberatung@nulllk-wf.de. Wer Fragen zum geplanten GEG hat, kann sich im Wahlkreisbüro von Dunja Kreiser informieren unter dunja.kreiser.wk@nullbundestag.de.